Günstig oder teuer: Welcher Berater ist der richtige für mich?

Wer keinen kompetenten Berater im Freundes-/Bekanntenkreis hat, dem dürfte die Suche bzw. Auswahl eines geeigneten Coachs einige Mühe bereiten. Die Bezeichnung "Berater" ist nicht geschützt, folglich darf sich jeder so nennen, der in diesem Bereich tätig sein will - das Können spielt dabei keine Rolle.

 

Bei der Sondierung des Marktes bzw. der Frage wie viel Sie für den Berater zahlen, sollten zwei Kriterien den Ausschlag geben: Ihre Wünsche und Ausgangssituation

 

Wünsche ("Soll")

 

Zunächst sollten Sie sich überlegen, welche Erwartungen Sie an den neuen Job haben. Folgende Punkte gehören dabei regelmäßig zu den wichtigsten:

 

- Wie hoch soll das zukünftige Einkommen sein? 

(wollen Sie z.B. Ihre Stundenzahl reduzieren oder streben Sie ein ähnliches bzw. höheres Gehalt an)

 

- Ab wann möchten bzw. müssen Sie den Job wechseln?

(z.B. unmittelbar nach Ablauf der Kündigungsfrist oder erst in sechs bis zwölf Monaten)

 

- Wo möchten Sie arbeiten?

(wäre Umzug eine Option oder kommen nur Arbeitgeber in der Nähe (max. 45min Fahrtzeit) in Frage)

 

Ausgangssituation ("Ist")

 

Wenn Sie Ihre Wünsche formuliert haben, sollten Sie sich Ihre Ausgangssituation vor Augen halten um einschätzen zu können, ob Ihre Wünsche realistisch sind oder angepasst werden müssen:

 

- Wie alt sind Sie? (über 40, 50 oder 60 Jahre)

 

- Auf welcher Hierarchie-Stufe stehen Sie (z.B. Experte oder Führungskraft?)

 

- Wie ist Ihr Bewerbungsstatus (haben Sie z.B. schon monatelange, vergebliche Eigenversuche unternehmen oder stehen Sie erst am Beginn der Bewerbungs-Aktivitäten)

 

Die oben dargestellten Fragen sind nur ein Ausschnitt, aber ihre selbstkritische Beantwortung hilft bei der Berater-Auswahl. Denn es gilt "Je anspruchsvoller und zahlreicher Ihre Wünsche (z.B. in der unmittelbaren Umgebung) und je problematischer Ihre Ausgangssituation (z.B. viele erfolglose Bewerbungen), desto eher sollten Sie sich einen hochkarätigen Berater leisten. Dieser ist in der Regel etwas teurer, aber die vermeintlichen Mehrkosten lassen sich nicht selten durch schnellere Vermittlungserfolge oder erfolgreichere Gehaltsverhandlungen zumindest teilweise amortisieren.

 

Bei einem Vorab-Gespräch können Sie zudem auch weitere - eventuell nur Sie betreffende Job-Hindernisse - ansprechen. Beispielsweise, dass Sie bisher nur bei einem einzigen Unternehmen beschäftigt waren, dass Sie sich eine vollständig neue Aufgabe oder Branche wünschen oder über keine Führungserfahrung oder Fremdsprachenkenntnisse verfügen. Danach sollten Ihnen jedenfalls Ihr Berater ein individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Angebot unterbreiten können.